[b]Abschlussfeier (Teil 2/3)[/b]
Kazumi zuckte mit den Schultern „ICH kenne das Liebesbarometer von damals, also bildet euch nichts ein.“ erwiderte sie mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Jetzt war es an den anderen zu zucken. Immerhin, Yuuna raffte sich auf und antwortete: „Mag ja stimmen, aber ich weiß wenigstens, dass ich keine Chancen habe. Meine Ziele sind allerdings auch nicht so hoch gesteckt wie deine. Ich will nur eine Magierin werden wie meine Mutter.“
Makie schaute sie an. „Hast du schon mit deinem Vater gesprochen? Neulich hattest du noch Sorge, dass er dagegen sein könnte.“
„Ja, habe ich. Er hat getobt und gejammert, und dann hat er gemeint, ich sei genau so ein Dickkopf wie Mama. Jedenfalls hat er zugestimmt, dass ich auf eine Magische Akademie gehe.“
„Oh… aber welche? Willst du hier in Mahora bleiben?“
„Nein, das ist mir zu langweilig. Ich gehe nach Ariadne!“
Die Mädchen lachten und verzogen die Gesichter.
„Also willst du doch in Negis Nähe bleiben!“ rief Haruna, „ Das war ja zu erwarten!“
Yuuna hatte Mühe, sich durchzusetzen. „Nein nein, ihr versteht das falsch! Ich will nur an die Akademie, weil sie die Beste ist! Nicht wahr, Yue?“ Sie zeigte auf Yue, die still auf ihrem Stuhl saß und dem Treiben ihrer Kameradinnen etwas wehmütig zusah. Als Yuuna Ariadne erwähnt hatte, war sie aus ihrem Sinnen hochgefahren und wurde jetzt puterrot, als die Anwesenden ihr die Köpfe zuwandten.
Kazumi rettete sie aus ihrer Verlegenheit. „Bevor ihr alle über sie herfallt, gönnt ihr doch erst mal einen Moment Pause! Yue ist schließlich erst heute zurückgekommen, um mit uns zusammen zu feiern, und das, obwohl sie gar nicht mehr hier zur Schule geht.“
Jetzt meldete sich Makie wieder zu Wort: „Ich bewundere immer noch deinen Mut, dass du freiwillig auf die Ariadne-Akademie gewechselt bist. Aber du hast uns nie erzählt, wie es dir dort ergangen ist. Also komm schon raus mit der Sprache: Wie geht es dir?“
Yue druckste ein wenig herum und meinte dann: „Ich komme ganz gut zurecht. Immerhin habe ich damals ein paar gute Freunde gewonnen, die mir sehr geholfen haben mich einzuleben. Naja, der Rest ist harte Arbeit, wie bei jedem von euch auch.“
Nodoka, die bisher eher still daneben gesessen hatte, lachte laut auf. „Der Rest, sagst du. Das ist die Untertreibung des Jahrhunderts.“ Sie drehte sich zu den Anderen und fuhr fort. „Yue hat die Abschlussprüfung in Rekordzeit gemacht, mit einem der besten Notendurchschnitte, die je in der Akademie notiert wurden. Gleich danach haben sie ihr ein Angebot für eine Lehrerausbildung gemacht, und wenn sie so weiter macht, kann es sein, dass du, Yuuna, sie als Lehrerin bekommst.“
Yue krümmte sich verlegen, aber Yuuna fiel das Kinn herunter. „Du, Yue, die früher keine Lust zu lernen hatte? Die gleiche Yue, der all das zu viel Anstrengung war? Ich fass es nicht…“
Auch die anderen Mädchen gaben ihrem Erstaunen Ausdruck, so dass eine Zeit lang ein Durcheinander aus Überraschungsrufen und Glückwünschen herrschte. Yue lächelte verlegen, aber es war ihr anzumerken, dass ihr das Lob gut tat.
Kazumi lachte. „Tja, wenn du jetzt auch noch in Liebesdingen so viel Erfolg hättest…“
Makie rief: „Pfui, das ist gemein, Kazumi, wir wissen alle, wie unerreichbar ihr Ziel ist!“
Yues Mundwinkel zuckten ein wenig, aber sie sagte nichts.
„Okay, der nächste! Wer hat noch nicht?“ rief Yuuna. Sie schaute sich um, und ihr Blick blieb schließlich auf Kaede haften. „Ja, genau, Kaede, was ist mit dir?“
Kaede grinste: „Ich habe endlich einen Platz gefunden, an dem ich meine Fähigkeiten voll zur Geltung bringen kann. Ich werde nächsten Monat in die Leibgarde von Vespertatia eintreten, auf persönlichen Wunsch des Prinzen!“
Einen Moment herrschte tiefes Schweigen, dann überschlugen sich die Stimmen. Kaede hielt schützend die Hände über ihren Kopf, als die Mädchen ihr Worte wie „Verräterin!“, „Fieses Spiel!“ zuwarfen und sich überhaupt nicht mehr beruhigen konnten.
„Nein nein, ihr versteht das falsch! Ich werde nicht Negis Leibwache!“ rief sie hektisch.
Yuuna schaute sie skeptisch an: „Wenn nicht Negis, wessen dann?“
„Das darf ich leider noch nicht sagen… tut mir leid. Aber ich lasse es euch wissen, sobald es offiziell ist.“
Es war offensichtlich, dass die Mädchen mit der Antwort nicht zufrieden waren, aber es blieb ihnen nichts anderes übrig, sie mussten sich fügen. Aus Kaede war nichts mehr herauszubekommen.
„Okay, noch mehr solche Offenbarungen?“ Yuuna blickte in die Runde.
„Nein, so schlimm ist es bei mir nicht. Obwohl ich mich, ehrlich gesagt, schon fast ein wenig schäme, in dieser erlauchten Runde mit meinem Berufswunsch herauszurücken…“ meldete sich Makie zu Wort. „Ich will lediglich Sportlehrerin werden, allerdings hier an der Mahora-Akademie. Ich habe diese Schule so lieb gewonnen, dass ich einen Teil dessen, was ich bekommen habe, wieder zurückgeben möchte.“
Kazumi nickte. „Hmm, ja, das klingt irgendwie wie Makie. Du setzt deine Fähigkeiten viel gezielter ein als früher. Diese Veränderung hat Negi in dir bewirkt, da bin ich ganz sicher…“
Makie wurde rot. „Mag sein, aber meine Entscheidungen treffe ich ohne seine Hilfe. Ich freue mich, dass ich ihn getroffen habe und dadurch reifer geworden bin, aber jetzt stehe ich auf eigenen Beinen.“
Yuuna lächelte: „Niemand hat etwas anderes gesagt.“
Dann wandte sie sich wieder in die Runde. „So, wer von den Anwesenden hat sich noch nicht offenbart?“
Haruna meldete sich zu Wort: „Hier, ich fehle noch!“ Sie holte tief Luft, dann legte sie los: „Ich habe beschlossen, hier in Mahora Wirtschaftswissenschaften zu studieren. Schließlich brauche ich ein paar bodenständige Fähigkeiten, um mein zukünftiges Wirtschaftsimperium zusammenzuhalten.“
Kazumi grinste schon wieder: „Ja, ich erinnere mich an deine Erfolge damals. Allerdings waren die nur deinem Pactio mit Negi geschuldet. Bin gespannt, wie du ohne diese genialen Fähigkeiten auskommst!“
Haruna lachte: „Mag sein, aber ich habe nur das, was mir zur Verfügung stand, bestmöglich ausgenutzt, und das werde ich auch in Zukunft tun, auch wenn der Pactio nun wohl bald der Vergangenheit angehören wird.“
Die Mädchen schwiegen. Alle waren sich darüber im Klaren, dass ihre temporären Pactios nicht ewig halten würden. Irgendwann würde Prinz Negi sich eine Braut suchen, mit der er einen dauerhaften Pactio eingehen würde – da waren sich die Anwesenden sicher. Und dann würden die temporären Pactios automatisch ungültig werden, so sah es das Ritual vor.
Negima - Abschlussfeier (2/3)
Negima - Abschlussfeier (2/3)
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