Das Tagebuch Einer Katze
Verfasst: Sa 5. Sep 2009, 14:50
Das
Tagebuch einer Katze
1.
Eintrag
Kennen
Sie das auch? Man will sich ausruhen, auf der Heizung das Fell wärmen
lassen und dann kommt dieser laute Schrei. Ein Kreischen von einem
dieser zu klein geratenen Felllosen. Die kleinsten Felllosen sind
kaum größer als ich.
Aber
schreien können sie, als wären sie fünf mal größer. Und zu
meiner Verwunderung rennen die großen Felllosen auch immer sofort zu
dem kleinen Felllosen. Und heute war wieder so ein Tag, an dem sie
das getan haben.
Das
kleine Felllose schrie, als würde der gestreifte Kater von nebenan
es verfolgen und dann kommen die Großen auch noch.
Hätten
sie den kleinen Unruhe verbreitenden Klotz nicht einfach schreien
lassen können? Nein, können sie wohl nicht!
Schlimm,
oder? Da habe ich mich durch das unsichtbare Tor sofort auf nach
draußen gemacht. Manchmal machen die Felllosen das unsichtbare Tor
nämlich auf, damit Luft hinein kommt. Und dann kann ich hinaus, in
die Freiheit springen. Heute bin ich sofort zu meiner besten
Katzenfreundin, der Dunkelbraunen gegangen. Die Felllosen rufen ihr
immer das Wort 'Millie' nach. Was das wohl bedeutet? Mir wird immer
'Minka' nachgerufen, doch alle anderen Katzen kennen mich nur als die
Eisige. Auf Minka höre ich nicht. Warum auch? Die Dunkelbraune kommt
immer zu ihren Felllosen, wenn sie dieses komische Wort rufen.
Heute
war die Dunkelbraune auch draußen, als ich es war. Sie schaute kurz
auf mein hellgraues Fell, das in der Sonne glitzerte.
Das
Fell der Dunkelbraunen ist, wie der Name schon sagt, dunkelbraun. Es
hefällt mir besser als meins, weil ich in der Nacht immer auffalle.
Mit
einem kurzen Berühren unserer Nasen begrüßten wir uns und dann
legte ich mich mit der anderen Katze in die Sonne.
Wir
redeten nicht viel. Wesentlich weniger als die Felllosen. Doch einige
Worte fielen trotzdem immer.
Doch
heute musste das wenige Reden wohl vernachlässigt werden, denn der
Gestreifte kam angerannt. Direkt auf mich und die Dunkelbraune zu.
Ich
fauchte laut um ihn zu verscheuchen und mein Fell sträubte sich.
Half wohl nicht. Er kam immer näher und näher. Ob er schon wieder
einer Katze kleine Kätzchen schenken wollte? Wenn ja, dann würde
ich nicht diese Katze sein.
Ich
sprang fauchend auf und flitzte weg. Die Dunkelbraune sah ich noch
hinter mir rennen. Mit einem lang geübten Sprung rettete ich mich
auf den Baum in der Nähe von dem Haus meiner Felllosen. Der
Gestreifte hetzte immer noch der Dunkelbraunen hinterher, denn sie
war noch nicht bei mir. Doch eh ich mich versah huschte ein
dunkelbraunes Fellknäuel neben mir entlang. Diesem Knäuel folgte
ein grau-schwarz Gestreiftes. Die Beiden sprangen wieder von dem Baum
herunter. >Was soll das jetzt? Bin ich nicht attraktiv? Ach, Minka
oder Eisige oder wie du auch heißen magst, du solltest dich freuen,
dass du keine Kätzchen von dem Gestreiften haben wirst!<, dachte
ich mir irgendwie enttäuscht. Tja, so ist das Leben. Die Einen sind
begehrter als die Anderen.
Ich
beschloss, dem Gestreiften und der Dunkelbraunen nicht hinterher zu
rennen, denn die Dunkelbraune rannte so schnell, dass sie wohl keine
Hilfe benötigen würde.
Also
sprang ich beruhigt von dem Baum und lief den Steinweg entlang. Die
großen Blechbüchsen, in denen die Felllosen immer sitzen rennen oft
auf den Steinwegen entlang. Rauf und runter, alle aneinander vorbei
ohne sich zu grüßen. Das störte mich schon immer, denn eigentlich
legte ich mich gern mal an den Rand des Steinweges. Der war immer so
schön warm. Auch wenn ich die Eisige bin mag ich Wärme. Doch man
kann eben nicht alles haben … Da fiel mir aber wieder ein, dass die
Graue mir mal von einem Steinweg erzählte, den die Blechbüchsen
selten besuchten. Schwach konnte ich mich noch an den Weg dahin
erinnern, doch ich glaubte er solle in der Nähe des Hauses von dem
Gestreiften sein. Das war also der Nachteil! Doch der Gestreifte
jagte bestimmt noch die Dunkelbraune. Also sprang ich auf das Gras
und lief an einigen Häusern von Felllosen vorbei. Also was auch
immer sie so alles haben – Blechbüchsen, Katzen … Hunde!! -
guten Geschmack haben sie nicht. Felllose – und das muss ich nun so
beleidigend sagen – sind wirklich geschmacklos und dreckig. Sie
essen mit irgendwelchen glänzenden Stäben und schreien und
schwitzen. Das Schlimmste: Sie waschen sich nicht mehrmals am Tag.
Ich wasche mich mindestens 6 mal. Und die? Vielleicht ein mal oder
nicht mal täglich.
Ich
schüttelte bei dem Gedanken an den schlechten Geschmack, den
Felllose hatten wenn es um Behausung ging den Kopf. Bald hatte ich
einige große Stücken Grün überquert. Alles war – was mich immer
noch verwirrt, auch wenn ich dran gewöhnt war – Holzstäben oder
langen glänzenden Stäben voneinander getrennt. Ja, Sie lesen
richtig. Die Felllosen haben Holz in das Gras gesteckt. Und diese
glänzenden Stäbe? Vielleicht sind das die, mit denen sie auch essen
…
Ich
schaute zu einem der Häuser hinauf. Alles eckig und in komischen
Farben. Blumen waren auch dort an dem Haus. Wie gesagt, die Felllosen
wissen wohl nicht wie man wohnen sollte.
Ich
überquerte die Holzstäbe ohne Mühe und sah dann auch das Haus vom
Gestreiften. Ich ging einen großen Umweg um es herum, über einige
Steinwege hinweg. Doch dann stand ich zu meiner Verwunderung vor dem
Haus. Ich wusste nicht wirklich wo nun genau dieser Steinweg
sein sollte, auf dem keine Blechbüchsen rannten udn außerdem überkam mich die plötzlich Angst, der Gestreifte könnte in der Nähe sein. Also huschte ich
schnell über das Gras und an einigen Häuser vorbei, zurück zu
meinem Haus. Ich legte mich faul in die Sonne.
>Ach,
Hund nochmal!<, fluchte ich in Gedanken. >Zu gern hätte ich
mich auf den Blechbüchsen-Freien Steinweg gelegt.<
Eigentlich
durfte ich nicht Hund sagen, denn die meisten Katzen bekamen dann
Angst. Doch konnte mich jemand daran hindern, es zu denken?
HUND,
HUND, HUND.
Nein,
anscheinend nicht.
Tagebuch einer Katze
1.
Eintrag
Kennen
Sie das auch? Man will sich ausruhen, auf der Heizung das Fell wärmen
lassen und dann kommt dieser laute Schrei. Ein Kreischen von einem
dieser zu klein geratenen Felllosen. Die kleinsten Felllosen sind
kaum größer als ich.
Aber
schreien können sie, als wären sie fünf mal größer. Und zu
meiner Verwunderung rennen die großen Felllosen auch immer sofort zu
dem kleinen Felllosen. Und heute war wieder so ein Tag, an dem sie
das getan haben.
Das
kleine Felllose schrie, als würde der gestreifte Kater von nebenan
es verfolgen und dann kommen die Großen auch noch.
Hätten
sie den kleinen Unruhe verbreitenden Klotz nicht einfach schreien
lassen können? Nein, können sie wohl nicht!
Schlimm,
oder? Da habe ich mich durch das unsichtbare Tor sofort auf nach
draußen gemacht. Manchmal machen die Felllosen das unsichtbare Tor
nämlich auf, damit Luft hinein kommt. Und dann kann ich hinaus, in
die Freiheit springen. Heute bin ich sofort zu meiner besten
Katzenfreundin, der Dunkelbraunen gegangen. Die Felllosen rufen ihr
immer das Wort 'Millie' nach. Was das wohl bedeutet? Mir wird immer
'Minka' nachgerufen, doch alle anderen Katzen kennen mich nur als die
Eisige. Auf Minka höre ich nicht. Warum auch? Die Dunkelbraune kommt
immer zu ihren Felllosen, wenn sie dieses komische Wort rufen.
Heute
war die Dunkelbraune auch draußen, als ich es war. Sie schaute kurz
auf mein hellgraues Fell, das in der Sonne glitzerte.
Das
Fell der Dunkelbraunen ist, wie der Name schon sagt, dunkelbraun. Es
hefällt mir besser als meins, weil ich in der Nacht immer auffalle.
Mit
einem kurzen Berühren unserer Nasen begrüßten wir uns und dann
legte ich mich mit der anderen Katze in die Sonne.
Wir
redeten nicht viel. Wesentlich weniger als die Felllosen. Doch einige
Worte fielen trotzdem immer.
Doch
heute musste das wenige Reden wohl vernachlässigt werden, denn der
Gestreifte kam angerannt. Direkt auf mich und die Dunkelbraune zu.
Ich
fauchte laut um ihn zu verscheuchen und mein Fell sträubte sich.
Half wohl nicht. Er kam immer näher und näher. Ob er schon wieder
einer Katze kleine Kätzchen schenken wollte? Wenn ja, dann würde
ich nicht diese Katze sein.
Ich
sprang fauchend auf und flitzte weg. Die Dunkelbraune sah ich noch
hinter mir rennen. Mit einem lang geübten Sprung rettete ich mich
auf den Baum in der Nähe von dem Haus meiner Felllosen. Der
Gestreifte hetzte immer noch der Dunkelbraunen hinterher, denn sie
war noch nicht bei mir. Doch eh ich mich versah huschte ein
dunkelbraunes Fellknäuel neben mir entlang. Diesem Knäuel folgte
ein grau-schwarz Gestreiftes. Die Beiden sprangen wieder von dem Baum
herunter. >Was soll das jetzt? Bin ich nicht attraktiv? Ach, Minka
oder Eisige oder wie du auch heißen magst, du solltest dich freuen,
dass du keine Kätzchen von dem Gestreiften haben wirst!<, dachte
ich mir irgendwie enttäuscht. Tja, so ist das Leben. Die Einen sind
begehrter als die Anderen.
Ich
beschloss, dem Gestreiften und der Dunkelbraunen nicht hinterher zu
rennen, denn die Dunkelbraune rannte so schnell, dass sie wohl keine
Hilfe benötigen würde.
Also
sprang ich beruhigt von dem Baum und lief den Steinweg entlang. Die
großen Blechbüchsen, in denen die Felllosen immer sitzen rennen oft
auf den Steinwegen entlang. Rauf und runter, alle aneinander vorbei
ohne sich zu grüßen. Das störte mich schon immer, denn eigentlich
legte ich mich gern mal an den Rand des Steinweges. Der war immer so
schön warm. Auch wenn ich die Eisige bin mag ich Wärme. Doch man
kann eben nicht alles haben … Da fiel mir aber wieder ein, dass die
Graue mir mal von einem Steinweg erzählte, den die Blechbüchsen
selten besuchten. Schwach konnte ich mich noch an den Weg dahin
erinnern, doch ich glaubte er solle in der Nähe des Hauses von dem
Gestreiften sein. Das war also der Nachteil! Doch der Gestreifte
jagte bestimmt noch die Dunkelbraune. Also sprang ich auf das Gras
und lief an einigen Häusern von Felllosen vorbei. Also was auch
immer sie so alles haben – Blechbüchsen, Katzen … Hunde!! -
guten Geschmack haben sie nicht. Felllose – und das muss ich nun so
beleidigend sagen – sind wirklich geschmacklos und dreckig. Sie
essen mit irgendwelchen glänzenden Stäben und schreien und
schwitzen. Das Schlimmste: Sie waschen sich nicht mehrmals am Tag.
Ich wasche mich mindestens 6 mal. Und die? Vielleicht ein mal oder
nicht mal täglich.
Ich
schüttelte bei dem Gedanken an den schlechten Geschmack, den
Felllose hatten wenn es um Behausung ging den Kopf. Bald hatte ich
einige große Stücken Grün überquert. Alles war – was mich immer
noch verwirrt, auch wenn ich dran gewöhnt war – Holzstäben oder
langen glänzenden Stäben voneinander getrennt. Ja, Sie lesen
richtig. Die Felllosen haben Holz in das Gras gesteckt. Und diese
glänzenden Stäbe? Vielleicht sind das die, mit denen sie auch essen
…
Ich
schaute zu einem der Häuser hinauf. Alles eckig und in komischen
Farben. Blumen waren auch dort an dem Haus. Wie gesagt, die Felllosen
wissen wohl nicht wie man wohnen sollte.
Ich
überquerte die Holzstäbe ohne Mühe und sah dann auch das Haus vom
Gestreiften. Ich ging einen großen Umweg um es herum, über einige
Steinwege hinweg. Doch dann stand ich zu meiner Verwunderung vor dem
Haus. Ich wusste nicht wirklich wo nun genau dieser Steinweg
sein sollte, auf dem keine Blechbüchsen rannten udn außerdem überkam mich die plötzlich Angst, der Gestreifte könnte in der Nähe sein. Also huschte ich
schnell über das Gras und an einigen Häuser vorbei, zurück zu
meinem Haus. Ich legte mich faul in die Sonne.
>Ach,
Hund nochmal!<, fluchte ich in Gedanken. >Zu gern hätte ich
mich auf den Blechbüchsen-Freien Steinweg gelegt.<
Eigentlich
durfte ich nicht Hund sagen, denn die meisten Katzen bekamen dann
Angst. Doch konnte mich jemand daran hindern, es zu denken?
HUND,
HUND, HUND.
Nein,
anscheinend nicht.